Sind Kartoffeln verträglich und histaminarm?
Kartoffeln gehören zu den besonders beliebten Lebensmitteln. Sie sind nicht nur für eine histaminarme Ernährung geeignet, sondern sättigen gut und sind vielfältig einsetzbar. Die Kartoffel passt gut zu Gemüse, Fleisch und Fisch. Unzählige verschiedene Kartoffelgerichte sind möglich, beispielsweise Kartoffelgratin, Kartoffelpüree, Pommes oder Ofenkartoffeln.
Alles rund um die Kartoffel
2021/2022 lag der Pro-Kopf-Verbrauch von Kartoffeln bei 56 kg, der von Kartoffel-Erzeugnissen wie Pommes, Kartoffelchips oder Kartoffelsalat bei knapp 36 kg. Doch zu welcher Kategorie gehört die Kartoffel? Ist sie ein Gemüse? Welche Nährstoffe sind enthalten und worauf solltest Du achten, wenn Du an einer Histamin-Problematik leidest?
Die Kartoffelpflanze
Im 16. Jahrhundert erlangte die Kartoffel auch in Deutschland Bekanntheit. Beheimatet ist sie in den Anden Südamerikas. Heute sind weltweit etwa 5000 Kartoffelsorten bekannt. Hauptanbaugebiete sind Nordrhein-Westfalen, Bayern und Niedersachsen. Die Kartoffel gehört zu den Nachtschattengewächsen und ist mit den Tomaten verwandt. Eine Kartoffelstaude kann bis zu 1 Meter groß werden und 10 Triebe ausbilden. Von diesen gehen gefiederte Blätter ab, welche weiße bis violette Blüten haben. Aus diesen wiederum wachsen ungenießbare, große Beeren. In den Knollen, den verdickten Enden der Sprosse, sind die Nährstoffe gespeichert. Die Knolle hat eine ovale, runde oder längliche Form, das Fruchtfleisch ist weiß, gelb oder bläulich. Das einjährige Nachtschattengewächs ist frostempfindlich, keimt im Frühjahr und kann sich über die Knollen vermehren. Aus einer sogenannten Mutterknolle gehen 15 bis 25 Kartoffeln hervor. Die Kartoffel dient als Futter-, Nahrungsmittel sowie zur Alkoholherstellung. Die Aufteilung für die Verwendung der Kartoffel sieht folgendermaßen aus:
- 60 % als Nahrungsmittel
- 30 % zur Herstellung von Stärke
- 4 % zur Gewinnung von Ethanol
- Rest als Saatgut/Futtermittel
Aus der Stärke werden Pappe, Papier, Baustoffe, Kleister, Zahnpasta, Waschmittel, Tabletten, Verpackungen und viele weitere Produkte hergestellt.
Nährstoffe in der Kartoffel
Eine frische Kartoffel besteht zu etwa 80 % aus Wasser und enthält folgende Mikro- sowie Makronährstoffe:
- Kohlenhydrate
- Eiweiß
- Magnesium
- Eisen
- Kalium
- Vitamin B1
- Vitamin B2
- Vitamin C
Erdige Kartoffeln sollten erst kurz vor der Zubereitung gewaschen werden, da Erde die Nährstoffe konserviert.
Verträglichkeit der Kartoffel
Im Gegensatz zu den verwandten Tomaten enthalten Kartoffeln nur wenig Histamin und biogene Amine wie Tyramin. Die Kartoffel ist ebenfalls kein Histaminliberator und somit für eine histaminarme Ernährung geeignet. Trotzdem sind hinsichtlich der Histamin-Thematik einige Punkte wichtig. Zu beachten ist beispielsweise, dass sich beim erneuten Aufwärmen der Kartoffel Histamin bilden kann, ebenso wie bei jedem anderen Lebensmittel. Die Kartoffeln sollten für eine histaminarme Ernährung außerdem
- beim Kauf frisch sein und möglichst regional gekauft werden.
- dunkel und kühl zwischen 4 und 8° Celsius gelagert werden.
- trocken und nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden.
- nicht zu lange lagern, da Histamin ein Abbauprodukt ist und bei längerer Lagerung entsteht.
- in kleinen Netzen oder Papiertüten gekauft und möglichst schnell verzehrt werden.
- gekocht im Kühlschrank aufbewahrt und nach maximal 24 Stunden verzehrt werden.
Besonders die resistente Stärke hat einen positiven Einfluss auf den Darm. Der gesunde Ballaststoff entsteht durch das Abkühlen von gekochten Kartoffeln. Die Stärke verändert ihre chemische Struktur, wodurch sie vom Darm kaum noch verdaut werden kann und für eine gestärkte Darmflora sorgt. Auch durch erneutes Erhitzen wird die resistente Stärke nicht zerstört. Oft stellen sich Menschen mit und ohne Histamin-Problematik jedoch die Frage, warum sie keine Kartoffeln mehr vertragen, obwohl sie nur geringe Mengen Histamin enthalten. Das Nachtschattengewächs gilt zwar als sehr verträglich, geht allerdings häufig trotzdem mit Unverträglichkeiten einher, da die Kartoffel viel Salicylsäure enthält. Bei einer Unverträglichkeit gegenüber Salicylsäure ist es wichtig, die Kartoffelschale um mindestens 2 mm zu entfernen, da die Schale reich an Salicylsäure ist. Besonders gekeimte Kartoffeln sind säurereich. Auf Drillinge solltest Du verzichten, da sie eine dünne Schale besitzen, wodurch die Säure in die Knolle übergehen kann. Verwende stattdessen große Kartoffeln mit dicker Schale. Zudem enthalten Kartoffeln Lektine, die bei einem aus dem Gleichgewicht geratenen Darm schwer verdaulich sein können.
Histaminarme Rezepte mit Kartoffeln
Ein Essen mit Kartoffeln ist nicht eintönig, sondern äußerst vielfältig. Frisches Gemüse schmeckt ebenso zur Kartoffel wie Fleisch oder Fisch. Nachfolgend findest Du ein paar histaminarme Rezepte zum Nachkochen.
Kartoffel Pizza
Für die Pizza-Freunde gibt es ein leckeres HistaFood-Rezept, das schnell gemacht ist, nämlich die histaminarme Kartoffelpizza. Dazu benötigst Du nur 4 große Kartoffeln, unsere leckere GemüseSoße, Mozzarella, tiefgekühlten Mais, eine rote Paprika, Bratolivenöl und unser Bio Kräutersalz.
Veganes Kartoffelgratin
Auch für Veganer ist etwas Leckeres bei unseren Kartoffel-Rezepten dabei: unser schmackhaftes veganes Kartoffelgratin mit wenigen Zutaten. Du brauchst nur ein halbes Kilo Kartoffeln, Knoblauch, Hafer Cuisine, Hafermilch, unsere Bio GemüseBrühe und Bratolivenöl.
Wiener Schnitzel mit Kartoffelsalat
Für unser HistaFood-Rezept Wiener Schnitzel und Kartoffelsalat benötigst Du außer Kartoffeln noch einige weitere Zutaten. Diese und den Zubereitungsprozess kannst Du der Website entnehmen.
Kartoffelknödel mit Salbei
Für unser köstliches Rezept Kartoffelknödel in Macadamia-Salbeibutter und Gurkensalat benötigst Du neben 1 kg Kartoffeln und 100 g Kartoffelstärke
- 2 Eigelb
- HistaFood Kräutersalz
- 1 Zwiebel
- 1 Salatgurke
- Olivenöl
- 50 g Macadamianüsse
- 40 g Butter
- 6 Stiele Salbei.
Gebackenes Hähnchen mit Kartoffeln
Wer die Kombination Hähnchen und Kartoffeln liebt, sollte unser gebackenes Quittenhähnchen probieren. Verschiedene Gewürze toppen das Gericht. Dazu eignet sich gut ein Salat, zum Beispiel ein frischer Feldsalat.
Quellen
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