Wissenswertes

Apfel und Histamin: Sind Äpfel bei Histaminproblemen verträglich?

Äpfel sind äußerst vielfältig: Es gibt nicht nur verschiedene Sorten, sondern das beliebte Obst ist auch wahnsinnig abwechslungsreich in der Zubereitung. Wir haben Auswahl an Apfelsaft, Apfelkuchen, Apfelmus, Apfelessig und vielem mehr. Aber eignen sich die Früchte bei einer histaminarmen Ernährung?

Der Apfel ist ein beliebtes Obst, nicht zuletzt, weil es oft regional angebaut wird. Der ökologische Fußabdruck von Äpfeln ist deshalb meist klein. Die knackigen Früchte gibt es als süße oder säuerliche Variante in gelber, roter oder grüner Färbung. Äpfel sind variantenreich und eignen sich für Rezepte wie Apfelküchlein, Bratapfel, Chutney oder Marmelade. Aber eignen sie sich auch bei einer histaminarmen Ernährung?

Apfel und Histamin

Welchen Einfluss haben sekundäre Pflanzenstoffe?

Äpfel sind reich an sekundären Pflanzenstoffen (Polyphenolen). Diese haben einen positiven Effekt auf den menschlichen Körper: Sie

tragen zu einer reduzierten LDL-Oxidation bei.
tragen zu einer antioxidativen Wirkungsweise bei.
tragen zum Schutz vor Bakterien bei.
tragen zum Schutz der Blutgefäße bei.
tragen zum Schutz vor ionisierender und UV-Strahlung bei.
tragen zum Schutz vor freien Radikalen bei.
tragen zum Schutz vor Entzündungen bei.
tragen zur Reduktion von Histamin bei.

Enthält der Apfel Histamin?

Äpfel enthalten nur eine geringe Menge an Histamin sowie andere biogenen Amine und sind im Gegenteil zu Birnen für eine histaminarme Ernährung geeignet. Sie wirken auch nicht als Histaminliberator, was bedeuten würde, dass der menschliche Körper nach dem Verzehr selbst Histamin produziert. Reiner Apfelsaft ist in der Regel bei einer histaminarmen Ernährung auch verträglich. Im Hinterkopf sollte immer die Lagerdauer beachtet werden, denn je länger die Lagerung, desto höher der Histamingehalt. Bei getrockneten Apfelringen muss auf die persönliche Toleranzgrenze geachtet werden.

Apfelmus und Histamingehalt

Auch Apfelmus ist bei einer histaminarmen Ernährung in der Regel gut verträglich. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass keine Zusätze oder Zitronensäure enthalten sind. Am besten eignet sich 100 prozentiges Apfelmark ohne Zucker und in Bio-Qualität. Nach dem Öffnen sollte das Glas schnell verbraucht werden, da sonst der Histamingehalt steigt. Selbstverständlich kannst Du Apfelmus auch ganz einfach selbst machen.

Apfelmus

Apfelessig bei Histaminintoleranz

Apfelessig eignet sich neben anderem Essig am besten bei einer histaminarmen Ernährung. Der Histamingehalt von Apfelessig liegt bei 20 μg. Zum Vergleich:

Tafelessig enthält 500 μg und
Rotweinessig (Balsamico) bis zu 4000 μg.

Abzuraten ist auch von eingelegtem, konserviertem Gemüse in Essigmarinade wie Essiggurken oder Mixed Pickles. Zudem sollte immer die individuelle Toleranzgrenze beachtet werden, denn Essig gilt generell als eher schlecht verträglich.

Vorsicht bei Kreuzallergien

Äpfel haben zwar das Potential antiallergen zu wirken, da die enthaltenen Polyphenole die Bildung von Histamin hemmen, dennoch wird ihnen auch ein allergenes Potenzial zugeschrieben. Aufpassen müssen Pollenallergiker, die zum Beispiel auf Birkenpollen reagieren. Diese können auf Äpfel im Falle einer Kreuzallergie allergisch reagieren. Eine Kreuzallergie setzt eine Sensibilisierung auf eine Substanz voraus. Auslöser sind ähnliche oder identische Strukturen der Allergiequellen, sogenannte Epitope. Wie bei allen allergischen Reaktionen schüttet der Körper in einem solchen Fall Histamin aus, was bei einem Betroffenen mit Histaminbeschwerden problematisch sein kann.

INFO: Solltest Du Äpfel bei Histaminbeschwerden nicht vertragen, steckt eventuell eine Kreuzallergie dahinter. In diesem Fall solltest Du das Beschwerdebild medizinisch abklären lassen. Ein Allergologe wird einen Pricktest bei Dir vornehmen.